Am 12.10.2024 fand im Sitzungssaal des Rathauses eine öffentliche Informationsveranstaltung zum Zwischenstand der kommunalen Wärmeplanung statt. Das Interesse am Thema war groß, es kamen ca. 80 Interessierte.
Herr Lingner, der Projektleiter unseres Dienstleisters EWE Netz, präsentierte den aktuellen Stand der Wärmeplanung. Der erste Schritt, die Bestandsaufnahme, ist fast abgeschlossen. Der zweite Schritt, die Potentialanalyse, ist in Bearbeitung. Die ersten Potentiale sind identifiziert und wurden vorgestellt.
Die Wärmeplanung wird Ende April 2025 abgeschlossen sein. Dann wird ein Wärmeplan öffentlich vorliegen. Der Wärmeplan weist die Eignungsgebiete für eine klimaneutrale Wärmeversorgung aus und definiert Maßnahmen für deren Umsetzung.
Im Anschluss an die Präsentation entstand eine rege Diskussion und es konnten zahlreiche Fragen beantwortet werden.
Die Präsentation zur Veranstaltung ist hier abrufbar
Das Kompetenzzentrum Kommunale Wärmewende (KWW) ist ein Projekt der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena) und bietet Kommunen deutschlandweit im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) Orientierung und Know-How im Feld der Kommunalen Wärmewende.
Hier sind verschiedene Erklärfilme rund um das Thema zu finden.
Die kommunale Wärmeplanung wird mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages realisiert.
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen und Bildungseinrichtungen.
https://www.klimaschutz.de/de
Die Gemeinde Schöneiche bei Berlin wird eine kommunale Wärmeplanung erstellen, um das gesetzliche Ziel zu erreichen, eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045 zu ermöglichen. Unterstützt wird sie dabei von dem regionalen Energienetzbetreiber EWE NETZ, der die Ausschreibung für die Erarbeitung der kommunalen Wärmeplanung für sich entscheiden konnte.
Gesetzlicher Rahmen
Seit der Verabschiedung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) im Herbst 2023 hat die Kommunale Wärmeplanung eine ganz neue Aufmerksamkeit bekommen. Sie dient dem Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2045 die Wärmeversorgung in Deutschland klimaneutral zu gestalten. Mit dem 01.01.2024 ist das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze in Kraft. Dieses verpflichtet die Länder flächendeckend Wärmepläne zu erstellen. Das Land Brandenburg (Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung) erarbeitet innerhalb des ersten Halbjahres die landesrechtliche Umsetzung in Form einer Rechtsverordnung.
Die kommunale Wärmeplanung der Gemeinde Schöneiche bei Berlin wird gefördert durch die Kommunalrichtlinie im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Der Wärmeplan gibt den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Unternehmen künftig Sicherheit darüber, ob und mit welcher zentralen Wärmeversorgung sie vor Ort rechnen können. Der Planungsprozess dauert insgesamt ein Jahr. Die Auftaktveranstaltung fand am 21. März im Rathaus statt, mit dem Bürgermeister, Vertretern aus dem Bauamt und dem Klimabeirat der Gemeinde.
Vier Projektphasen bis zum Umsetzungsstart
Die kommunale Wärmeplanung dauert etwa ein Jahr und umfasst vier Phasen: Bestandsanalyse, Potentialanalyse, Aufstellung Zielszenario und Wärmewendestrategie. In der Bestandsanalyse wird der Ist-Zustand der Wärmeversorgung im Gemeindegebiet von Schöneiche bei Berlin erhoben. Anschließend werden Potenziale zur klimaneutralen Energiegewinnung ermittelt. Auf Basis dieser Analysen werden verschiedene Zielszenarien für eine zukünftig klimaneutrale Wärmeversorgung aufgestellt. Abschließend wird eine Strategie für die Wärmewende entwickelt, die einen Maßnahmenkatalog für das Gemeindegebiet umfasst. Dabei werden auch Quartiere definiert, die sich für Wärmenetze eignen. Nach der Veröffentlichung des kommunalen Wärmeplans verpflichtet sich die Gemeinde, innerhalb der folgenden fünf Jahre mindestens fünf der vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen.
Beteiligung der Öffentlichkeit
Der kommunale Wärmeplan schreibt niemandem vor, wie künftig geheizt werden muss – das ist nicht das Ziel. Es werden Gebiete ermittelt, die für Wärmenetze geeignet sein könnten sowie Gebiete, in denen sich Gebäudeeigentümerinnen und -eigentümer selbst um eine klimagerechte Lösung bemühen müssen.
Während des einjährigen Planungsprozesses werden konkrete Entwicklungspfade und Projektansätze entstehen. Daran werden Interessengruppen sowie Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft fortlaufend informiert und beteiligt, analog und digital. Konkret über Pressemitteilungen und Veröffentlichungen auf der Homepage, im Amtsblatt oder in den Rathausnachrichten.
Fahrplan für eine klimafreundliche Zukunft
So entsteht der Fahrplan für eine klimafreundliche Zukunft in Schöneiche bei Berlin. „Für das Gemeindegebiet erarbeiten wir technologieoffen einen Wärmeplan, der der Gemeinde eine ganzheitliche Strategie an die Hand gibt. Dabei verbinden wir Klimaneutralität und Versorgungssicherheit miteinander“, sagt Julian Binczyk, Projektreferent Kommunale Wärmeplanung bei EWE NETZ.
„Digitaler Zwilling“ der Stadt
Für die Wärmeplanung wird eine spezielle Software genutzt, die den sogenannten „digitalen Zwilling“ der Gemeinde erstellt. Mithilfe des Programms wird die Gemeinde gebäudescharf digital dargestellt und der Energieverbrauch, Energieträger und erneuerbare Potenziale transparent sichtbar gemacht. Dafür analysiert, kombiniert und interpretiert die Software alle zur Verfügung stehenden Daten.